Noch 3 Tage bis zum Abflug und gestern
Abend haben wir endlich soweit fertig gepackt.
Nach ein paar Stündchen war dann alles
gerecht verteilt – mit Benzin und Wasser kommen wir zu Beginn auf
ca. 25kg. Die Tatsache, 50% meines Eigengewichtes zu tragen, wird
vermutlich sehr schnell von Stolz („Alter Schwede, bin ich stark“)
in Leid („So ein Sch*** - Das mach ich NIE wieder“) umschlagen.
Naja, da standen wir dann also voll bepackt im Wohnzimmer herum – Vater und Tochter, wie zwei
kleine Hobbits vor dem großen Marsch - und dachten wohl genau dasselbe: 'Bitte lass alle
Flüsse und Furten ausgetrocknet sein, die Wege geteert und
Gebirgszüge geglättet.'
Unsere Mengenberechnung und
Equipmentauswahl orientiert sich an einer Dauer von ca. 11 Tagen
(inkl. Reservetag) durch unerschlossenes Terrain 100km nördlich des
Polarkreises. Temperaturen reichen auch im arktischen Sommer von
Minusgraden und erstem Frost bis zu gelegentlichen 15-20°C. Insofern
kommen wir um Isolationsschichten und dicke Schlafsäcke nicht herum
– vorallem Ich nicht, die im Winter ganz gerne mal in Daunenjacke
im beheizten Büro sitzt und trotzdem friert.
Essen und Brennstoff müssen komplett
mitgenommen werden, es gibt keine Möglichkeit unterwegs etwas
aufzutreiben. Außer Wasser. Und Moschusochsen.
Wer sich jetzt fragt, was zur Hölle
wir eigentlich alles mitschleppen (und wieso) – eigentlich ist es
gar nicht soviel ;):
Bekleidung:
2x Merinoshirts,
Unterwäsche (Merino), Socken (Merino und 1x wasserdichte Sealskinz
für Flussquerungen), ultraleichte Wassersportschuhe (Drainmaker von
Columbia) zum wechseln und queren, Stiefel, ultraleichtes winddichtes
Softshellshirt (Longsleeve, Halfzip aus Gewichtsgründen), 2
Trekkinghosen, 1 Leggings (falls offene Scheuerstellen), 1 Regenhose,
3-Lagen Hardshelljacke, Primaloft-Hoody, Powerstretch Mütze und
Handschuhe, Gamaschen.
Equipment:
dicker fetter Schlafsack (s.o.), Thermarest
Isomatte, Hilleberg Allak Zelt + Unterlage, 65+10l Rucksack (bzw.
70+10l), 20m Dyneemaseil, Kocher + Topf, Brennstoffflasche,
Windschutz, langer Spork, Faltbecher, Thermositzkissen,
Satellitentelefon, faltbares Solarmodul mit Akkupack und Adapter,
iPad, Kamera, Vebandszeug, Karte, Kompass, GPS, Nitecore-Taschenlampe, Mülltüte,
Klopapier, Schäufelchen, Medikamente (Antibiotika etc. ), Rettungsdecke, Wasserentkeimung, Leatherman, Moskitoschutz, Seifenblättchen, Microtowel,
absolutes Mini-Minimum an Badartikeln, Komperdell-Stöcke.
Essen:
Travellunch/Simpert-Reiter
Trekkingnahrung und High Nutrition Riegel mit 5kg p.P. Sind etwa
1500-1700kcal/Tag. Die ergänzen wir mit Macadamianüssen
(766kcal/100g). Naja, beim Laufen merkt man den Hunger ja nicht so
;).
Die schwerwiegende Entscheidung, zugunsten eines Flachmanns mit gutem Whisky auf den guten Wein zu verzichten, haben wir auf den Duty-Free-Bereich am Flughafen verlegt. Wir hoffen auf ein Zeichen.
Fertig - der depressive Blick des Hundes ist übrigens durch den Umstand zu erklären, dass er neben 5kg bestens verpacktem hochkalorischem ESSEN sitzt. Tierquälerei ist das.
Da wir das iPad, das Solarmodul, die ganzen Kabel und Adapter nicht umsonst mitschleppen wollen, werden wir den Versuch starten via Satellitentelefon zu bloggen. Kurze Etappenberichte, nur vorerst ohne Bild (wir kompensieren den visuellen Mangel dann durch reißerische Überschriften).
with love // Meike
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