Freitag, 9. August 2013

Etappe 3

Ostufer Amitsorsuaq - verlassenes Kanucenter am Westufer des Amitsorsuaq
(18km)



Nach einer kalten aber erholsamen Nacht in unserem Super-Allak (ich bin schon ganz verliebt in dieses süße, kleine rote Zeltchen), gab´s Frühstück bei Sonnenschein und Windstille (gleich mal die Primaloft weit weit weg gepackt). Meine Hose wurde noch schnell um 2 völlig unnötige und schmerzhafte Gürtelschlaufen erleichtert und dann ging´s los. Die Etappe verlief direkt am Ufer des Sees und führte mal mit mal ohne sichtbaren Pfad durch Morast und Sumpf. Es gibt sicherlich angenehmeres Terrain um mit einem mega schweren Rucksack durchzumarschieren...naja, heute Abend also das Mousse au Chocolat verdient ;). Durch den fehlenden Wind, bekamen wir heute doch etwas mehr von der heimischen Insekten(plage)welt zu sehen (und fühlen).



Mittagspause haben wir an einem wunderschönen Sandstrand gemacht, der von einem riesigen gesprungenen Felsen geziert wird. Dad war von dessen Schönheit derart gefesselt, dass er sich zu einer kleinen Opfergabe hinreißen ließ: elegant den guten Komperdell in den Spalt geschmissen.
Schnell bereut, kurz geflucht und dann die Gehhilfe aus dem Dunkel gefischt.
Nach etwa 3h hörte der Weg auf - links senkrechte Wand und rechts nur See und ein paar Felsen. Wir also mit nahezu beneidenswerter Eleganz und Grazie von Fels zu Fels geklettert, gehüpft, balanciert und gehangelt. Die Rucksäcke haben unser kleines Wasserspiel nur ein paar Mal zu boykottieren versucht, was wir aber mit einem beherzten Griff in die Vegetation gegenüber in letzter Sekunde verhindern konnten. Zum Glück - das Wasser ist nämlich arschkalt und der Rucksack nicht eingepackt gewesen :).



Kaum hatten wir dieses Hindernis überwunden, setzte der Wind ein. Aber richtig! Das erklärt auch, weshalb wir jetzt in dem alten Kanucenter sitzen und dort übernachten werden. Mein Lieblings-Allak hat heute Urlaub.



Wir schlafen in der Hütte! Mein Blick aus dem Fenster ist ein Traum und wird von einer wunderschönen Gletscherzunge geziert, die sich direkt gegenüber den Hügel herunter zieht.
Begegnet sind wir außer einem Schneehasen nichts und niemandem. Auf unserem Flug waren wir ohnehin die einzigen Nicht-Grönländer und hier ist außer uns niemand. Toll ist das - Endlich Ruhe ;).

//with love
Meike

1 Kommentar:

  1. Hi Meike, deine Texte sind wie immer sehr unterhaltsam geschrieben... Man kann sich eure Abenteuer richtig vorstellen.

    Gruß Sebastian

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