Donnerstag, 8. August 2013

Etappe 1 und 2...

..auf einmal. An Abend 1 dominierte ein kleines Motivationsproblem.

Etappe 1: Kangerlussuaq bis zu See mit kleiner Insel (Karte und GPS sind momentan nicht in unmittelbarer Nähe und außerhalb meines Schlafsacks herrschen unmenschliche Temperaturen).



Die Strecke zur Forschungsstation in Kellyville haben wir mit einem super netten alten Dänen zurückgelegt. Die ersten Kilometer bestehen aus staubiger Schotterpiste durch absolut reizloses Gestrüpp rechts und links.
Am eigentlichen Ausgangspunkt ging´s dann los. Hoch motiviert und bereits nach den ersten Kilometer absolut geflashed von der umwerfenden Landschaft. Überall glasklare Seen, mit Flechten überwachsene Felsen, Blaubeeren, tausende Sträucher und Moose die sich wie weiche Kissen durch das ganze Gelände ziehen. Da fast der ganze Weg durch den Sumpf geht, sind wir ständig umgeben von Wollgras - super schön.



Da die Temperaturen nachts bereits unter Null fallen, haben wir das unendliche Glück, dass 90% der lästigen Mücken tot sind. Gut, dass wir trotzdem gefühlte 4kg Moskitoschutzzeug mit uns herumschleppen.
Tiere sahen wir, abgesehen von Insekten, Vögeln und einigen Rentierskeletten und noch befellten Hufen die hier so rumliegen, leider keine. Bastis Mitbringsel (ein Rentier-Geweih) muss leider in Grönland bleiben. Sagen wir, aus logistischen Gründen (nachdem ich wie eine Verrückte auf dem Rentierschädel rumhüpfte, um das Geweih rauszubrechen - dies aber nicht funktionierte, gab ich auf. Tut mir leid.).



Unser Lager haben wir nach ca. 15km an einem traumhaft schönen See aufgeschlagen. Abends gab´s natürlich noch den Trekkingwein (muss man schon nicht mehr tragen) und Pasta aus der Tüte. Das Wetter war übrigens noch recht gut - schön warm mit 15-20 Grad. WARM.





2. Etappe: Insel-See bis großer See mit Sandstrand 

Die erste Nacht im Zelt war ganz gut, aber kalt. Ich habe tatsächlich gefroren (in einem Schlafsack mit Komfortbereich bis -11Grad!!!) - weiß allerdings auch nicht, wie kalt es wurde. Morgens hatten wir noch einen Rest Sonne und stolze 5-7 Grad. Schlimm ist dieser eisige Wind. Der ist so abartig eiseiseiseiseisarschkalt und trocken, dass wir aussehen wir zwei vertrocknete Rosinen und heute mit allen verfügbaren Isolationsschichten und Shelllayer gelaufen sind.


Morgens sind wir bereits auf den ersten 3km gleich in 2 Rentiere (lebendige diesmal) rein gelaufen. Das erste war ein bisschen ängstlich, das zweite ein junges Männchen, dass uns doch SEHR nahe kam und so seltsam rummuckte, dass wir uns dann ebenfalls für zurückstressen entschieden. Er hat dann noch ein paar Runden um uns gezogen und ist ab. Nach 5km dann unsere erste Querung. Schuhe gewechselt und in jeweils 2 Gängen das Gepäck rübergeschafft. Ging erstaunlicherweise gut :).



Das folgende Gelände war dann doch etwas anstrengender - nur Höhenmeter gemacht (Berg rauf und runter, Aufstieg, Abstieg) und auf den letzten Kilometern sogar 2 Kletterpassagen gemeistert. Wobei das echt hart war mit den riesigen und schweren Rucksäcken. Elegant ist was anderes, aber immerhin ist keiner von uns in irgendeine Spalte gefallen - reingepasst hätten wir.


Mittagspause haben wir im Windschutz einiger Felsbrocken gemacht und bei der Gelegenheit unseren Müll verbrannt.


Heute Abend gab´s dann lecker Chili con Carne. Dad schläft schon und ich versuche mich noch mit der Dauerhelligkeit des arktischen Sommers zu arrangieren.

with love // Meike

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